Donnerstag, 17. März 2011

Fukushima ist überall ?!

Ein Artikel in der taz vom 17.03.2011 „Sicher wie Japan“ hat mich darauf gebracht, dass es in den USA Kernreaktoren vom gleichen Typ wie die Siedewasserreaktoren in Fukushima gibt. Zu allem Überfluss liegt einer 65 Meilen südlich von Manhattan (GoogleMaps).

Beim Surfen bin ich auf interessante Seiten gestoßen, wie zum Beispiel eine komplette Auflistung aller Kernreaktoren in der Welt, nach Ländern geordnet. Es ist interessant zu sehen, wie viele Atomreaktoren die USA besitzen, und vor allem wie viele davon mittlerweile nicht mehr in Betrieb sind. Nach den schrecklichen Ereignissen in Fukushima frage ich mich wie viele davon vergleichsweise ungesicherte 'Abklingbecken' haben... über die Anlagen in der dritten Welt versuche ich gar nicht nachzudenken.

Auf Long Island gibt es einen Reaktor der niemals ans Netz gegangen ist. Three Mile Island und Tschernobyl sowie die üblichen Verzögerungen und erhöhten Kosten bei solchen Projekten führten dazu, dass Shoreham nicht produktiv eingesetzt wurde. Das ganze ist ein Grab für 6 Milliarden Dollar.

In den letzten Tagen, vor allem in den ersten Tagen nach dem Erdbeben und Tsunami, hat mich ziemlich verärgert, dass die Medien oft kommentarlos Experten der Atomlobby befragt haben. Die ARD war da eine Ausnahme, weil dort jeweils zwei Experten zu Wort kamen – je einer von jeder Seite. Der Artikel in der taz hat mich außerdem auf die Union of Concerned Scientists aufmerksam gemacht, die die Ereignisse in Fukushima in Ihrem Blog kommentieren. Lesenswert, wie ich finde.

Egal wo wir sein werden – in der Nähe von Biblis oder Shoreham – die Gefahr scheint überall zu sein.


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