Samstag, 7. Mai 2011

Aus Erfahrung Gut

Zu jedem guten Blog gehört ein regelmäßiger 'rant', eine Schimpftirade in der man sich über irgendetwas aufregt. Wir möchten da nicht nachstehen, denn auch unser Blog soll ein guter Blog sein. Und wir kennen da ein naheliegendes Opfer.

Amerikanische Haushaltsgeräte - zumindest die, die wir bisher gesehen haben - sind im Vergleich zu europäischen erstmal ... größer. Jetzt könnte man sagen, das ist so, weil Ameriaker auch größer sind. Das wissen wir spätestens seit Super Size Me (Morgan Spulock hat einen neuen Film gemacht und tourt gerade durch die amerikanischen Medien). Allerdings sind die Geräte schon länger groß als die Amerikaner dick - glaube ich zumindest. Vielleicht besteht auch da ein Zusammenhang - müsste man mal untersuchen.
Wir haben in unserer möblierten Wohnung eigentlich alles: Spülmaschine, Kühlschrank, Gefriertruhe, Waschmaschine, Trocker und Staubsauger. Und für alle Geräte würde sich ein deutscher Haushaltsgeräteladen schämen. Zumindest hat noch keiner versucht die Nische zu besetzen, amerikanische Haushaltsgeräte in Deutschland anzubieten. Und das hat einen Grund.

Wer sich bisher gewundert hat warum die heimische Kühlschränke alle Eneergieeffizienzklasse A, A+, A++ oder besser haben und für wen wohl die anderen Klassen erfunden wurden - ich habe die Antwort: Für die Amis - hier werden die restlichen Klassen besetzt.

Energiekosten waren in der Vergangenheit in den USA egal (ändert sich in den letzten Jahren), genauso sehen die Geräte hier aus. Neben einem hohen Stromverbrauch (mutmaßlich müssen wir zugeben) ist die Geräuschemission mindestens genauso hoch. Die Spülmaschine stellt man am besten an, wenn man die Wohnung verlassen möchte. Wenn man sie laufen lässt und ins Bett geht - Küche und Schlafzimmer trennt eine Wand - dann passt die Geräuschkulisse prima zur schaukelnden amerikanischen Matratze, und man meint man hätte eine Kreuzfahrt gewonnen. Man stellt sie übrigens an, indem man sie manuell verriegelt - Ähnlichkeit mit Geldspielautomaten sind wohl rein zufällig. Während die Maschine läuft, können kleine Kinder wie Kip auch das Programm ändern. TOLL. Dann läuft sie gleich noch länger, wenn man es nicht gemerkt hat.

Das Innenleben der Spülmaschine ist auch sehenswert: anstatt unterhalb der oberen Ebene einen rotierenden Arm zu haben, der nach oben Wasser versprüht, kommt irgendwie ein Rüssel aus der unteren Ebene beim Spülen hoch, um den Inhalt der oberen Schublade zu waschen. Funktioniert natürlich nicht richtig.

Eine Erfahrung ist auch die Riesenwaschmaschine - ein Toplader selbstverständlich. Je nach Wäschemenge muss man manuell die Wassermenge und die Temperatur einstellen ('low','mid','high'). Wenn man neugierig ist oder Langeweile hat kann man die Klappe oben aufmachen und beim waschen zuschauen. Das ganze erinnert ein wenig an eine überdimensionale Küchenmaschine die etwas ruckelt.

Den Backofen könnte man auch als Kindersauna vermarkten - hier würde sich das Gewissen eines jeden Deutschen melden, wenn man das Ding für nur eine Pizza anmachen würde.

Vielleicht ist es auch leicht sich über amerikanische Haushaltsgeräte lustig zu machen, wenn man aus Deutschland kommt. Na und?

Ui. Das mit dem 'ranting'' fängt an Spaß zu machen. Vielleicht ziehen wir demnächst noch über Hersheys Schokolade, das überall entgegenkommende 'Howareyoutoday?' (ohne die Antwort wissen zu wollen), Haustechnik (welche eigentlich?), stark gechlortes Leitungswasser oder blöd herumstehende Touristen her ... wer weiß. ;)

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