Mittwoch, 6. April 2011

Angekommen - Widerstand ist zwecklos

Seit drei Tagen bin ich jetzt hier, und der Gewöhnungseffekt ist schneller, stärker, ausgeprägter als ich das gedacht habe. Das Appartment hat alle meine Erwartungen an Größe, Einrichtung und Umgebung übertroffen. Das Haus hat einen Fitnessraum in dem sich die Verrückten morgens um 6 treffen, um wie verrückt auf irgendwelchen Maschinen Bewegungen zu verrichten. Wenn man alternativ am Hudson läuft, kommt man sich vor wie bei einem recht mäßig besuchten Volkslauf - vor Sonnenaufgang. Einen Kinderspielplatz drinnen wie draußen hat es auch, davon wird Tippnix sicher später berichten.

Als Pendeltransportmittel habe ich zwei Möglichkeiten: den PATH Train oder die Fähre der NY-Waterways. Obgleich die Fähre viermal teurer ist, habe ich mir ein Monatsticket (Kalendermonat!) gekauft – man ist ja nur einmal hier. Eine Viertelstunde Wind um die Nase, und die verrückte Stadt aus sicherer Entfernung an sich vorbeiziehen zu sehen, ist morgens ein guter Start und abends der richtige Abschluß. Viele der Pendelautisten auf der Fähre spielen aber lieber an Ihrem elektronisches Spielzeug wie Blackberry, I-Phone oder I-Pad herum – oder sie lesen Zeitung. Vielleicht haben sie schon genug gesehen.

In den ersten Tagen ist man noch Tourist, der sich nicht als Teil der amorphen Pendlermasse begreift. Man schaut sich diese Verrückten an, die in dieser Stadt arbeiten und fragt sich welche Konzessionen sie sonst so an Ihr Privateleben machen, um in dieser Stadt arbeiten zu können. Nach ein paar Tagen ist man einer von Ihnen.

Das Wetter ist im Moment noch nicht wirklich frühlingshaft, es ist ziemlich wechselhaft. Zuhause lassen sich die Kollegen die Sonne auf den Bauch scheinen, nun gut das ist fair. Ich darf ja hier sein.


1 Kommentar:

  1. Übersehen habe ich, daß mittlerweile sehr viele EBook-Reader auf dem Weg zur/von der Arbeit verwendet werden. Warum die nicht nicht lieber ein echtes Buch nehmen müßte ich mal fragen...

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