Sonntag, 24. April 2011

Die Oster-Erfahrung

Es ist das Osterwochenende. Wenn ich nicht frei hätte (Karfreitag ist ein Bankfeiertag, der 'good friday', Montag hingegen ein normaler Arbeitstag) würde ich nicht viel davon mitbekommen dass eines der höchsten christlichen Feste ist.

Zuhause in Deutschland trifft sich ja meist die Familie zum gemeinsamen feiern. Die Amerikaner sind zum großen Teil recht religiös, insofern hätte ich erwartet dass Geschäfte geschlossen sind etc. Mein Chef sagte neulich zu mir, als ich fragte ob ich einen Nachmittag frei machen kann weil meine Familie eintrifft, daß man Prioritäten setzen müsse: Gott, Familie, Arbeit - in dieser Reihenfolge. Da liegt die Erwartung nahe, daß Ostern hier irgendwie bemerkbar ist.

Nun gut, am Freitag sind wir - nach einem entspannten Einkauf beim Schlendern durch die Haupteinkaufsstraße - einem Zug von singenden Menschen begegnet, unter denen zwei oder drei als Geistliche erkennbar waren. Wenn ich nun andererseits nicht gewusst hätte, daß Karfreitag ist, hätte ich nur schwerlich einen Zusammenhang hergestellt.

Der Supermarkt im Haus hat dann für Ostersonntag seine Öffnungszeiten reduziert. Na gut, immerhin nur noch bis 4pm anstatt bis 10pm.

Zuhause in Frankfurt gab es am Freitag einen Flashmob auf dem Römer, weil ein FDP-Ordnungsdezernet das Tanzverbot zu Ostern durchsetzen wollte. (Und ich dachte wir hätten die religiösen Extremisten vor ein paar Jahrhunderten aus Europa rausgeworfen) Irgendwie werden mir die USA langsam sympathisch.

Wir waren auch schon mal zu Ostern in Sevilla und haben uns dort die Prozessionen zur Semana Santa angeschaut, das war dann wohl das andere Extrem.

Frohe Ostern !

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