Sonntag, 17. April 2011

Ein Tag im MET

Für Samstag war sehr bescheidenes Wetter vorhergesagt, was sich auch bewahrheitet hat. Tags über gab es immer wieder heftige Schauer, die sich gegen Abend zu einem ausgewachsenem Sturm entwickelten, der bis in die Nacht hinein anhielt.

Um dem geschickt zu begegnen, entschlossen wir uns den Tag mit einem Museum, und anschließendem Shopping zu verbringen. Das Museum erster Wahl heisst für mich in New York MET, das Metropolitan Museum of Art. Bei meinem ersten Besuch 2004 waren wir (damals noch zu zweit) auch schon hier und haben fast einen ganzen Tag darin verbracht. Die Faszination der schieren Größe der Sammlung, ansprechenden Präsentation sowie auch der Exklusivität der Ausstellungsstücke macht das Museum für mich zu einem der Wichtigsten weltweit.

Und dies nicht nur weil es immer wieder neue, interessante Perspektiven bietet, sondern auch weil man eigentlich das ganze Museum nicht in einem Tag schaffen kann und sich auf bestimmte Bereiche konzentrieren muss. Diesmal waren Malerei, Ägypten, moderne Kunst und Waffen aller Art unser Schwerpunkt. Okay, bei Indien sind wir anscheinen auch vorbeigekommen, das lag aber auf dem Weg ;-).
Wie man sehen kann (oben links) interessierten sich auch schon die Ägypter für Shopping (in dem Raum in dem die Aufnahme entstand haben fast alle Figuren diese Handtaschen). Bei der Malerei wollte ich unbedingt die 4 Vermeer sehen, die im MET zum Bestand gehören, sowie einige der Van Goghs. Ein Vermeer hängt ja im Städel in Frankfurt und ist nun im Vergleich auch wirklich einer der Schöneren.
Ägypten war Wunsch unseres momentanen Besuchs. Während Kip zu dieser Zeit noch fest schlief, zeigte er später reges Interesse und ausgeprägte Emotionen bei der modenen Kunst (siehe unten).

Ein weiterer, interessanter Unterscheid zu den Museen in der Rest der Welt ist, dass es hier an zwei Tagen in der Woche, nämlich Freitag und Samstag, keinen Eintritt gibt. Wenn man an der Kasse nach dem Preis fragt, wird einem der normale Eintrittspreis als 'empfohlen' angesagt, das heisst man kann also mehr oder weniger bezahlen - je nach Brieftasche. Für viele ärmere Familien stellen diese Tage also Gelegenheiten dar das Museum besuchen zu können. Bei Preisen von 20 Dollar für Erwachsene und 10 Dollar für Kinder/Studenten finde ich das sehr gut.

Auch anders als in Europa ist das Mäzenentum, ohne daß das Met nicht das Met wäre. Allgemein spielen Spender in den USA eine viel größere Rolle bei der Finanzierung von Museen (und anderen kulturellen Einrichtungen) als in Europa. Ich persönlich finde gut, daß die Leute die hier die Kohle ansammeln (womit auch immer), einen Teil durch Spenden der Gesellschaft zurückgeben. Müssen dann aber ganze Flügel des Museums gleich nach Ihnen benannt werden ??

Ich meine nein. Aber ich bin ja auch Europäer.

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